Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden

Der Name "Mennoniten" ist eine Sammelbezeichnung für Gemeinden und Gemeindegruppen, die ihre Wurzeln in den Täuferbewegungen der Reformationszeit haben. Sie verstehen sich als christliche Gemeinden reformatorischer Prägung. Die Gemeinden handeln in allen Fragen des Glaubens und Lebens eigenverantwortlich. Gemeinsam werden nur Angelegenheiten geregelt, mit denen die einzelne Gemeinde überfordert wäre (z.B. Gesangbuch, Außenvertretung gegenüber anderen Kirchen und staatlichen Stellen).

Die Taufe Mündiger, die zuvor eine Glaubensunterweisung durchlaufen haben und die Taufe wünschen, ist Ausdruck für ein Verständnis des christlichen Glaubens, das mit der freien und eigenverantwortlichen Entscheidung der Einzelnen rechnet und sie dabei unterstützt. In der mennonitischen Tradition liegt das Gewicht auf der Gestaltung und Bewährung des Glaubens in einem christlichen Lebenswandel (Nachfolge Christi). In Fragen individueller Glaubensüberzeugungen wird Freiheit gewährt, verbindliche Bekenntnisse gibt es nicht.

Da mennonitische Gemeinden in ihrer Geschichte sehr unterschiedliche Erfahrungen mit Gesellschaft und Staat gemacht haben, gibt es eine große Vielfalt unter den Gemeinden Europas: niederländische, deutsche, schweizerische, französische und russlanddeutsche Mennoniten haben jeweils eigene Traditionen ausgebildet.

Aufgrund ihrer Erfahrungen der Zurückweisung, Diskriminierung und Verfolgung (bis zum Martyrium) haben Täufer schon im 16. Jahrhundert ein besonderes Gespür für die Aussagen des Neuen Testamentes entwickelt, in denen von Leidensbereitschaft und Gewaltlosigkeit in der Nachfolge Jesu gesprochen wird. Täufer und Mennoniten haben damit früh staatliches Gewalthandeln und Kriegführung unter Berufung auf das Neue Testament in Frage gestellt. Sie sind Fürsprecher von Glaubens- und Gewissensfreiheit und Toleranz.

Seit 1990 sind die Mennoniten hierzulande in der "Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland" (AMG) zusammengeschlossen. Diese übernimmt die Vertretung gegenüber staatlichen Organen, in der ACK Deutschland, in der Mennonitischen Weltkonferenz (ca. 1,7 Mio. Mitglieder in über 60 Ländern). Sie fasst die Arbeit der mennonitischen Hilfswerke, Friedensarbeit, und Mission zusammen. Die Gemeinden in NRW gehören darüber hinaus der "Vereinigung der Deutschen Mennonitengemeinden" an, die Gründungsmitglied des Ökumenischen Rates der Kirchen ist.

Die AMG vertritt rund 5.000 getaufte Mitglieder, davon etwa 950 in NRW. Diese Gemeinden sind in Bielefeld-Sennestadt (seit 1984), Gronau (1900) und Krefeld (seit 1607). Die Gemeinden russlanddeutscher Mennoniten, die seit den 1970er Jahren entstanden, oder solche, die von der Zuwanderung stark geprägt sind, bilden eigene Strukturen. Die Zusammenarbeit geschieht bisher nur punktuell. Allein in NRW kann bei diesen Gemeinden von einer fünfstelligen Gesamtmitgliederzahl ausgegangen werden, vor allem im Raum Bielefeld und Espelkamp.

Ansprechpartner:
Pfarrer Christoph Wiebe
Mennonitengemeinde Krefeld
Königstraße 132
47798 Krefeld
Tel.: 0 21 51/ 65 83 90
Fax: 0 21 51 /65 83 916
E-Mail: cw@mennoniten-kr.de

 

 

Kontakt

Büro der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Nordrhein-Westfalen
Pfarrer Dr. Christian Hohmann

oikos-Institut für Mission und Ökumene

Olpe 35
44135 Dortmund

Telefon: +49 (0) 5731 / 7448695
christian.hohmann@ekvw.de

 

Sekretariat:

Andrea Wiesemann, +49 (0) 231 / 540970 info@ack-nrw.de

Termine

21. bis 22. März 2024
Frühjahrstagung in Paderborn
weitere Infos hier

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