Religiöse Gesellschaft der Freunde - Quäker

Die Religiöse Gesellschaft der Freunde entstand Mitte des 17. Jahrhunderts durch George Fox in Großbritannien und verbreitete sich von dort aus über die ganze Welt. Beim Suchen nach der Wahrheit machte Fox die Erfahrung: "Es gibt einen, nämlich Jesum Christum, der zu deiner Lage sprechen kann" (Tagebuch). Er hatte damit erkannt, dass Gott ohne menschlichen Mittler von jedem Menschen erfahren werden kann: denn in jedem Menschen ist Christus Jesus als das innere Licht oder "das von Gott" lebendig. Fox fand Anhänger, es bildeten sich Gruppen, die sich zunächst "Kinder des Lichts" nannten. Später wurde daraus die Gesellschaft der Freunde (Joh. 15,14).

Die Freunde haben kein besonderes Glaubensbekenntnis; denn der Buchstabe tötet den Geist, und jede Formulierung trägt die Gefahr in sich, Streit über den Sinn der Worte zu entfachen. Ebenso wenig haben die Freunde irgendwelche Liturgie und besondere Sakramente. Sie denken, dass das ganze Leben ein Sakrament ist. Die Freunde kommen zur schweigenden Andacht zusammen und warten in der Stille auf Gottes Wort. Es gibt in der Gesellschaft der Freunde keine beamteten und bezahlten Prediger. In der Andacht ist jeder einzelne für das, was im gemeinsamen Schweigen geschieht, verantwortlich. Fühlt einer der Anwesenden, dass er etwas zu sagen hat, so kann er aus dem Schweigen heraus sprechen oder beten. Die Freunde lesen die Bibel, um den Geist zu erfahren, aus dem heraus sie geschrieben wurde. Die Vielfalt der Aussagen zur Wahrheit schenkt ihnen die Möglichkeit, den Anforderungen ihres Lebens gerecht zu werden und in dieser Welt zu bestehen.

Die Freunde lehnen Gewalt, Kriegsdienst und jeden Eid ab. Aus dieser geistigen Haltung heraus fühlen sich die Freunde berufen, Frieden zwischen den Menschen zu schaffen und versöhnend zu wirken.

Kleine Freundesgruppen in Deutschland, die schon im 17. und Beginn des 18. Jahrhunderts entstanden waren, konnten unter dem Druck der Verhältnisse nicht überleben. Einige Freundesfamilien wanderten nach den USA aus. Nach dem ersten Weltkrieg bildeten sich als Folge der Hilfsarbeit (Quäkerspeisung) englischer und amerikanischer Freunde neue kleine Quäkergruppen. 1925 wurde die Deutsche Jahresversammlung gegründet. Während der Zeit des Nationalsozialismus gerieten die deutschen Freunde wegen ihres Einsatzes für verfolgte Juden in Schwierigkeiten. Die Deutsche Jahresversammlung hat heute, einschließlich der Freunde aus Österreich, nur noch knapp 280 Mitglieder. In NRW leben etwa 40 Mitglieder. Gemeinsam mit Freunden der Freunde treffen sie sich in Dortmund, Düsseldorf, Köln und Wuppertal zu Andachten.

Religiöse Gesellschaft der Freunde (Quäker)
Deutsche Jahresversammlung e.V.

Dietrich Krebs
Bezirk Rhein-Ruhr der deutschen Jahresversammlung
Düsseldorfer Straße 110
40878 Ratingen
Tel.: 0173 2948497
E-Mail: dietrich.krebs@web.de
Zeitschrift: "QUÄKER" (alle zwei Monate)

Kontakt

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Pfarrer Dr. Christian Hohmann

oikos-Institut für Mission und Ökumene

Olpe 35
44135 Dortmund

Telefon: +49 (0) 5731 / 7448695
christian.hohmann@ekvw.de

 

Sekretariat:

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