Ökumenischer Rat der Kirchen verschiebt wegen Corona-Krise seine Vollversammlung
Verschiebung soll ermöglichen, alle Kirchen einzubeziehen

Der Exekutivausschuss des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) hat im Auftrag des Zentralausschusses und in enger Abstimmung mit der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), anderen gastgebenden Kirchen und lokalen Partnern beschlossen, die ursprünglich für September 2021 in Karlsruhe geplante 11. Vollversammlung auf 2022 zu verschieben.

Die Entscheidung wurde am 3. Juni getroffen, insbesondere wegen der unkalkulierbaren globalen Risiken im Zusammenhang mit der COVID-19-Pandemie. Es ist zu hoffen, dass eine Versammlung im Jahr 2022 eine bessere Gelegenheit bietet, die uneingeschränkte Teilnahme der ökumenischen Gemeinschaft sicherzustellen. Der Standort Karlsruhe bleibt unverändert.

Die EKD, die Evangelische Landeskirche in Baden, die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) und andere Kirchen in Deutschland, Frankreich und der Schweiz haben die Versammlung gemeinsam nach Karlsruhe, in eine europäische Grenzregion, eingeladen. Nun haben sie ihre Einladung erneut für 2022 bestätigt, was der ÖRK dankend angenommen hat.

Die Vollversammlung wird 800 offizielle Delegierte aus den 350 Mitgliedskirchen des ÖRK sowie viele andere Teilnehmende und Gäste unter dem Thema „Christi Liebe bewegt, versöhnt und eint die Welt“ zusammenbringen.

Das Thema wird im Licht der dramatischen globalen Situation reflektiert, verursacht durch die Covid-19-Pandemie. Die Pandemie wird auch erhebliche Auswirkungen auf die Planungen von Inhalt, Logistik und Finanzen haben.

Ein neuer Termin für die Vollversammlung in der zweiten Jahreshälfte 2022 wird derzeit gesucht und in Kürze mit der Karlsruher Messe und Kongress GmbH festgelegt. Die bereits weit fortgeschrittenen Pläne werden für 2022 überarbeitet und umstrukturiert.

Die Vollversammlung ist das höchste Entscheidungsgremium des ÖRK und tagt in der Regel alle acht Jahren. Sie legt die Grundsätze und Leitlinien für die nächsten Jahre fest und wählt den Zentralausschuss, die wichtigste Instanz zwischen den Vollversammlungen.

Die Vorsitzende des Zentralausschusses, Dr Agnes Abuom, sagte: „Wir hoffen, dass wir bis 2022 genauere Kenntnisse über die Auswirkungen der COVID-19-Pandemie haben werden, und wir sind zuversichtlich, dass die verschobene Einberufung der Versammlung allen, die zusammen vorangehen, arbeiten und beten wollen, eine umfassendere Teilnahme ermöglichen wird. Es war eine sehr schwierige Entscheidung, aber wir vertrauen darauf, dass sie durch die Freude ausgeglichen wird, die wir empfinden werden, wenn wir uns endlich im Jahr 2022 versammeln können.“

Metropolit Prof. Dr Gennadios von Sassima, stellvertretender Vorsitzender des ÖRK-Zentralausschusses und Vorsitzenden des Planungsausschusses der Vollversammlung, sagte, dass die Sicherheit und die Beteiligung aller Kirchen für den ÖRK an erster Stelle stehe. „Wir treffen diese Entscheidung in Fürsorge und Liebe für die Einheit unserer einen menschlichen Familie“, sagte Metropolit Gennadios. „Möge Gott uns helfen, die nötige Sicherheit und Chancengleichheit zu gewährleisten für eine Vollversammlung, bei der alle herzlich willkommen sind.“

Die stellvertretende Zentralausschuss-Vorsitzende, Bischöfin Mary Ann Swenson, unterstrich, dass die Verschiebung den Kirchen auch neue Chancen bieten würde: „Ich glaube, dass inmitten der COVID-19 Pandemie gemeinsam zu arbeiten und zu beten unsere Gemeinschaft, unsere Mitarbeitenden und alle unsere Mitgliedskirchen dazu befähigen wird, das Thema der Vollversammlung in unserem Leben und in unserer Arbeit konkret wahrzunehmen: Christi Liebe bewegt, versöhnt und eint die Welt.“

„Karlsruhe bleibt in vieler Hinsicht ein idealer Ort für eine grenzüberschreitende ökumenische Ver-sammlung mit einer europäischen Dimension“, sagte Landesbischof Prof. Dr Heinrich Bedford-Strohm, Vorsitzender des Rates der EKD, der zusammen mit den anderen gastgebenden Kirchen die Einladung auch für 2022 bestätigt hat. „Aber der wichtigste Grund, warum wir die Vollversammlung nach Europa einladen, ist, dass wir hoffen, etwas zu empfangen. Angesichts der Herausforderungen, denen wir uns auch in den kommenden Jahren werden stellen müssen, kann dieses ökumenische Großereignis ein sichtbares Zeichen der einen Welt in Solidarität, Frieden und Gerechtigkeit sein.“

Der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Baden, Prof. Dr Jochen Cornelius-Bundschuh, meinte, er freue sich darauf, die gewonnene Zeit für die Zusammenarbeit mit allen Kirchen in der Region zu nutzen. „Lassen Sie uns weitergehen und uns von dem wunderbaren Thema inspirieren“, sagte er.
Die Einladung der Stadt Karlsruhe an den ÖRK habe selbstverständlich auch für das Jahr 2022 Bestand, sagte der Oberbürgermeister der Stadt Karlsruhe, Dr. Frank Mentrup. „Die gesamte Stadtgesellschaft freut sich sehr, Kirchenvertreterinnen und -vertreter aus aller Welt bei uns in Karlsruhe willkommen zu heißen – hier im Herzen Europas, in einer besonders geschichtsträchtigen Region, wo aus Nachbarn längst enge Freunde geworden sind, wo wir mit unseren Partnern diesseits und jenseits des Rheins, über Grenzen hinweg, in Baden, der Pfalz, im Elsass und auch in der Schweiz, gemeinsam und freundschaftlich verbunden an einer lebenswerten Zukunft arbeiten. Die geschaffenen Strukturen bilden eine starke Basis für die kommenden Herausforderungen und für das Gelingen der ÖRK-Vollversammlung in Karlsruhe – auch im Jahr 2022.“

Priester Prof. Dr Ioan Sauca, Interims-Generalsekretär des Ökumenischen Rates der Kirchen, unterstrich: „Eine Menge kreatives Denken und harte Arbeit sind bereits in die Vorbereitungen für unsere nächste Versammlung geflossen. Ich bin allen dankbar, die bislang schon dazu beigetragen haben, und ich bin zuversichtlich, dass durch unsere fortdauernde Zusammenarbeit, die Unterstützung der Kirchen und Gottes Segen unsere elfte Vollversammlung noch intensiver zum Leben, Zeugnis und zur Spiritualität der Christen weltweit beitragen kann.“

Text und Foto: www.oikoumene.org
04.06.2020

 

 

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